Wildtierparadies Berlin
Hilfe, die Tiere sind da!
Alle wollen nach Berlin - auch die Wildtiere.
Und Berlin hat Platz: auf einer Stadtfläche von mehr als 800 Quadratkilometer stören die Wildtiere "nur" 3,5 Millionen Berliner.
Weiterer Bonus: Lieferservice
Positiv ist auch: in einer großen Stadt wie Berlin ist es ein paar Grad wärmer als auf dem Land. Gerade im Winter ein oft überlebenswichtiger Unterschied.
So bequem war es für die Tiere allerdings nicht immer in der Stadt:
Bernhard Kegel
Stadtökologe & AutorBernhard Kegel"Tiere in der Stadt: Eine Naturgeschichte."
Urbane Tiere
Füchse sind auf jedem Quadratkilometer der Stadt zuhause - rund 2.000 gibt es insgesamt. Ohne Scheu streunen sie auch über belebte Straßen.
Gut 3.000 Wildkaninchen tummeln und vermehren sich in den Berliner Parks. An den Stadträndern leben rund 5.000 Wildschweine.
Über die gepflegten Vorgärten freuen sich vor allem die etwa 1.000 Rehe. Als echte Gourmets fressen sie dort am liebsten die Rosenknopsen ab.
Neue MitbewohnerWaschbär statt Katze
Für die amerikanischen Wildtiere ist die neue Umgebung kein Problem - sie sind Allesfresser und passen sich schnell an.
Heute gibt es mehrere hundert Waschbären in Berlin. Sie nisten sich am liebsten in Garagen, verlassenen Häusern und auf Dachböden ein.
Einmal angekommen, lassen sich die Waschbären nur sehr schwer wieder vertreiben.
Die neuen Mitbewohner sind daher nicht überall beliebt.
Konflikte
Denkmalschutz vs. TierschutzSchwieriges Miteinander
Das kostet Zeit, Nerven und viel Geld.
Der Abholzer
Und er hat Verstärkung bekommen: einen Partner und Nachwuchs. Mittlerweile nagen sie gemeinsam.
Über 100 Biber soll es insgesamt in Berlin geben. Von der Elbe aus sind sie über die Havel eingewandert.
Die Gegenwehr
Gartenmeisterin Andrea Badouen
Schwer zu stoppen
Erst vor kurzem zerstörten die Biber eine 20 Jahre alte Weide. Insgesamt hat der Schloßpark Charlottenburg schon 30 Bäume verloren.
Die Berliner freuen sich trotzdem über die Biber - viele pilgern abends extra in den Schloßpark: zum "Biber-Watching".
Der mit den Wildtieren kann
Seine Hauptaufgabe: zwischen Berlinern und Wildtieren vermitteln.
Derk Ehlert, Wildtierbeauftragter
Forschungsobjekt
Bloß weg damit!
Landflucht
Am Stadtrand warten dann die Forscher vom Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung.
Vorbereiten der Wildschweinfalle
Mühsames Forschen
Motivation: Hunger
Generell steht die Erforschung von Stadttieren noch ganz am Anfang. Die Forscher suchen weiter nach besseren Methoden um die Tiere und ihr neues Stadtleben zu beobachten.
Stadtökologe & AutorBernhard Kegel"Tiere in der Stadt: Eine Naturgeschichte."
Wilde Berliner!
Die anderen Berliner werden sich daran gewöhnen müssen.
Mehr wildes Berlin:Am 01.09.2014 um 22.15 Uhr im RBB
Wildtiere in der Stadt sind zum Forschungsthema geworden. Die Berliner sind aufgerufen, mit zu fahnden nach Wildschwein, Igel & Co. Wieso fühlt sich der Fuchs in der Stadt so wohl? Wie verändert sich das Tierverhalten zwischen Menschenmengen und Autoschlangen? Warum zieht es Schwarzwild überhaupt in die Großstadt, wo es drum herum doch so viele Wälder gibt? Und: Müssen wir Angst haben vor den wilden Mitbewohnern?