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Die Oder · Wasserstraße oder Naturparadies

Die Oder · Wasserstraße oder Naturparadies

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Die ODER

Streit um Pläne zur Vertiefung der Oder: Naturschützer fürchten, dass Flussauen austrocknen und Laichplätze zerstört werden. Wirtschaftsvertreter wollen die in ihren Augen vernachlässigte Wasserstraße wiederherstellen. Wasserbauer argumentieren mit Hochwasserschutz.
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Die Oder (Odra) ist auf ihrem größten Teil ein naturnaher, freifließender Strom. Damit wertvoller Lebensraum für Fische, Vögel, Amphibien. Ihre Flussauen speichern Wasser und binden klimaschädliche Gase.
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Großes Vogelschutzgebiet

Kraniche im Nationalpark Unteres Odertal

Im Buhnenfeld

Im Nationalpark Unteres Odertal mit Rangern unterwegs

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Mehr als 70 Jahre lang war die Oder nahezu sich selbst überlassen. Die steinernen Buhnen, die den Fluss in der Mitte halten, sind zerbröckelt, an ihren Spitzen haben Strömungswirbel tiefe Löcher gebohrt. Uferlinien, Strömung, Flusssohle – alles verändert sich ständig.
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"Auf Grund gelaufen an der Oder? Nicht nur einmal, immer wieder ist uns das passiert. Da ist ´ne Menge Arbeit. Die Länder an der Grenze müssen sich einigen. Es gibt ein Problem mit den Grünen, die Investitionen stoppen wollen. Auch solche, die noch gar nicht begonnen wurden. Die Oder muss verbessert werden, was einmal angefangen wurde, muss verbessert werden." 

Mikolaj Dolatkowski, Kapitän "Navigartrans", Stettin
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Die meiste Zeit ist der Fluss zwischen Neißemündung und Hohensaaten nicht schiffbar. Deutsche und polnische Binnenschifffahrtslobby, die Wasserstraßenverwaltungen, die Industrie- und Handelskammern, einige Unternehmen und einige Politiker wollen diese Entwicklung umkehren und die aus ihrer Sicht verwahrloste Wasserstraße wieder reparieren.
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Robert Radzimansowski, IHK Ostbrandenburg

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Zoomt man sich gedanklich aus der Grenzregion heraus, fällt auf: Die naturnahe, frei fließende Oder ist nur eines von mehreren Bildern, das man von der Oder haben kann. An ihrem Oberlauf ist die Oder reguliert.
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Stromauf, im früheren Schlesien, wurden bis in die 1920er Jahre 24 Staustufen gebaut, die den Wasserstand regulieren. Eine neue Anlage entstand erst vor kurzem in Malczycze. Zwei weitere Staustufen sind geplant. Die Oder als durchregulierte Wasserstraße hat hier eine lange Tradition.
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Immer wieder hatten die Menschen an der Oder mit Hochwässern zu kämpfen. Das "Jahrhunderthochwasser" von 1997 ist vielen noch in Erinnerung. Eishochwässer sind nicht weniger gefährlich.
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Hochwasser 1947 im Oderbruch/ DEFA-Augenzeuge

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Wovon ist da eigentlich die Rede? Die einen meinen Ausbau, die anderen Modernisierung, manche Vertiefung, wieder andere reden von Staustufen.
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Regulierung durch Staustufen

Dieses Projekt wird vor allem von Polen und Tschechien vorangetrieben. Polen möchte das Transportvolumen auf den Binnenwasserstraßen deutlich steigern. Größere Schiffe sollen den Fluss passieren können.

Vertiefung der Grenzoder

Wichtig ist es zu verstehen, dass gerade über zwei grundlegende Vorhaben gestritten wird, die sich in der öffentlichen Wahrnehmung überlagern. Zum einen über eine Vertiefung der Grenzoder.

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Autoren: Fred Pilarski und Riccardeo Wittig/ rbb

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Deutschland/rbb 2021

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Das Naturparadies

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Buhnenfeld

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Kraniche, Neulinge im Nationalpark.

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Der vernachlässigte Fluss

Gudrun Wendt, Getreidehändlerin

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Robert Radzimanowski, IHK Ostbrandenburg

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Der regulierte Fluß

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Oderflut 1997

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Oderflut 1947

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Ein Mega-Projekt

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Die Fischinventur

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Dabei geht es um Arbeiten, die zum Teil unmittelbar bevorstehen. 2015 haben sich Deutschland und Polen auf ein Abkommen verständigt, mit dem im Wesentlichen die Verhältnisse für den Eisaufbruch an der Grenzoder verbessert werden sollten. Es sieht vor, dass die Oder die meiste Zeit des Jahres eine Fahrtiefe von mindestens 1,80 m haben soll. Dazu sollen Buhnen und andere Bauwerke repariert werden, um den Hauptstrom der Oder in der Flussmitte zu halten und eine gleichmäßigere Flusssohle zu erreichen.

Polen hat dazu im vergangenen Jahr eine grenzüberschreitende Umweltverträglichkeitsprüfung abgeschlossen – allerdings läuft noch eine Einspruchsfrist, die bereits mehrfach verlängert wurde. Auf deutscher Seite ist die Planung noch in einem frühen Stadium. Kritiker vermuten, dass der Eisaufbruch nur ein Vorwand ist, um die Oder für die Binnenschifffahrt fit zu machen. Ihre Befürchtung: Dass sich die Oder durch die Arbeiten tiefer in ihr Bett gräbt. Dadurch würden der Wasserspiegel sinken und die Flussauen austrocknen – mit verheerenden Folgen für die biologische Vielfalt in der Uferregion.

Zahlreiche Fisch- und Muschelarten verlören außerdem ihre Lebensräume, da sie auf eine vielfältige Unterwasserlandschaft angewiesen sind. Eine beschleunigte und tiefergelegte Oder würde diese Vielfalt „wegbügeln“. Die Bundesanstalt für Wasserbau in Karlsruhe hat die Grundlagen für die kritisierten Pläne geliefert. Die Karlsruher Wissenschaftler bestreiten die von den Naturschützern befürchteten Folgen. Vielmehr müssen und können für jeden einzelnen Abschnitt naturschutzgerechte Lösungen entwickelt werden.
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Dieses Projekt wird vor allem von Polen und Tschechien vorangetrieben. Polen möchte das Transportvolumen auf den Binnenwasserstraßen deutlich steigern. Größere Schiffe sollen den Fluss passieren können. Die Regulierung über Staustufen wäre eine Milliardeninvestition. Allein im Bereich der Grenzoder sind neun Staustufen geplant.

Die Oder wäre kein frei fließender Fluss mehr, die Eingriffe in die Ökosysteme wären erheblich.
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