Das alte KinoDas Lichtspieltheater der Jugend
Der Zahn der ZeitLost Place
Das einstige vielbesuchte Haus in der Heilbronner Straße wurde zum Schandfleck der Stadt. Viele Frankfurter*Innen wollten und konnten das nicht hinnehmen.
Die Geschichte vor der Geschichte
Das Lichtspieltheater der Jugend wurde 1955 eröffnet. Die Geschichte dieses Kinos begann jedoch viel früher.
Das Kino gehört der Stadt
Interview mit Oberbürgermeister René Wilke
West-Maurerkellen verputzen Ost-Fassaden
Horst Klute hat 1954/55 mit seiner Brigade die Fassade verputzt.
"Da waren so viele Ideen im Raum"
Die Stadtverordnete
und Landtagsabgeordnete Sahra Damus zur Entscheidung für eine Kunsthalle.
Räumliche Klarheit
Ulrike Kremeier,
Direktorin des Brandenburgischen Landesmuseums für Moderne Kunst ist vom Entré des Kinos begeistert.
Sommerliebe
Der erste Film im neu erbauten Lichtspieltheater der Jugend
"Ich bring Euch alle hinter Gitter"
Peter Hellert
erlebte 1980 einen Filmvorführerlehrgang mit einem dramatischen Höhepunkt.
Winfried Bellgardt erinnert sich an Jurassic Parc.
Rainer Knospe war vor 62 Jahren das erste Mal im Kino
Elke und Bernd Lange über ihr Lieblingskino
Entertainer Bob Lehmann
Der Lichter-Flashmob von Frankfurt (Oder) am 11.11.2014.
Das Lichtspieltheater der JugendDieses Haus muss ans Licht
Die Kinoretter - Die Reportage
Reportage von Fred Pilarski und Achim Hippel
Kein verlorener Ort
Schüler des Karl-Liebknecht-Gymnasiums in Frankfurt (Oder) sorgen sich um ein Kino
Alte Fotos
Zum Anfang Zum Anfang Zum Anfang Zum Anfang Zum Anfang Zum Anfang Zum Anfang Zum Anfang Zum Anfang Zum Anfang Zum AnfangWie alles begann ...
Wie alles begann ...
Die Geschichte vor der Geschichte
Hier gründeten 1870 einige Kaufleute die Frankfurter Actien-Brauerei und entwickelten um die Brauerei herum nach und nach einen Komplex von Vergnügungsstätten, Restaurants, Biergärten.
Seit 1900 wurden hier auch Filme gezeigt, der 1907 eröffnete Kaisersaal wandelte sich mit der Zeit zu Frankfurts beliebtestem Kino. Das Kriegsende 1945 war dann das vorläufige Aus für das Kino. Eine Bombe hatte die Bühne beschädigt, ein Brand das Restaurantgebäude zerstört. Wie durch ein Wunder ist der ehemalige Kaisersaal mit seiner markanten Empore stehengeblieben.
Nachdem Frankfurt (Oder) Bezirkshauptstadt geworden war, wurden der Stadt die Mittel für ein Lichtspielhaus zugebilligt. Das neue Haus entstand am Ort des alten - als Mix verschiedener Entwürfe, die sich am Stil der Gebäude in der Berliner Stalin-Allee orientierten.
Am Vorabend des 1. Mai 1955 wurde das Kino im DDR-typischen 50er Jahre-Stil feierlich eröffnet, mit der DDR-Liebeschnulze "Sommerliebe" von Franz Barrenstein.
Erst nach der Eröffnung bekam das Haus seine markante Gestalt mit den Skulpturen arbeitender Menschen von Edmund Neutert und den Wandbildern von Rudolf Grunemann.
Vier Jahrzehnte war das Lichtspieltheater im Stadtzentrum nicht nur ein Kino. Etliche Frankfurter feierten dort ihre Jugendweihe. Gleich mehrere Jugendfilmclubs trafen sich im alten Kino, diskutierten mit DEFA-Filmleuten über deren Arbeiten.
Mit dem Ende der DDR hatte das Lichtspieltheater zunächst nichts von seiner Attraktivität verloren. Mit der Übernahme durch die UFA gab es sogar noch technische Verbesserungen.
1998 eröffnete die UFA ein neues Multiplex-Kino im Stadtzentrum und schloss das alte Lichtspieltheater im selben Augenblick. Die UFA verkaufte das Haus an eine Gesellschaft in Rheinland-Pfalz. Nutzungsideen von einer Spielbank bis zur Diskothek scheiterten aus unterschiedlichen Gründen – das Haus begann zu verfallen. Immer mehr Frankfurter regte das auf. Schüler und Studenten erforschten die Geschichte des Kinos, der Kunstverein gestaltete eine Ausstellung. Eine Bürgerinitiative begann spontan, Unkraut zu zupfen und Müll wegzuräumen. Eine Facebookgruppe verabredete sich 2014 zu kreativem Protest: Hunderte Taschenlampen beleuchteten die Fassade zur Musik von "Zurück in die Zukunft". Gleichzeitig verschärften sich die Auseinandersetzungen zwischen Eigentümer und Stadt. Notreparaturen an dem denkmalgeschützten Gebäude mussten gerichtlich durchgesetzt werden.
Letztlich brachte der Unmut der Bürger die Politik in Schwung. Es entstand der Plan, das Haus zu kaufen und für die Öffentlichkeit nutzbar zu machen. Nur, wofür?
Eine neue Möglichkeit ergab sich, als das bisher städtische Museum Junge Kunst 2017 in einer Landesstiftung aufging und mit dem Cottbuser Kunstmuseum Dieselkraftwerk zum Brandenburgischen Landesmuseum für Moderne Kunst fusionierte. Mit dem alten Kino als neuem Haus für das Landesmuseum würde Frankfurts Kunst-Museum deutlich aufgewertet. Die bisherigen Ausstellungsorte und das Depot sind bislang über die Stadt verteilt. Räume für Museumspädagogik gibt es kaum, ein moderner Museumsshop fehlt wie auch ein Café. Die Landesregierung sicherte Unterstützung zu – unter der Voraussetzung, dass es die Stadt Frankfurt schafft, das Haus zu kaufen.
Genau das gelang dann schließlich dem 2018 gewählten Oberbürgermeister René Wilke. Im Frühjahr 2020 sollen erste Pläne für den Umbau zum Landesmuseum für Moderne Kunst vorgestellt werden.
"Sommerliebe"
"Ohne Kelle aus dem Westen hätten wir die Norm nicht geschafft"
Die West-Maurerkelle
"Und dann haben wir das in Gang gebracht"
Es ging dann sehr zügig
Peter Hellert erlebte einen Filmvorführerlehrgang mit dramatischem Höhepunkt.
"Ich bring Euch alle hinter Gitter"
Die Stadtverordnete und Landtagsabgeordnete Sahra Damus über die Entscheidung, das Kino zum Kunstmuseum zu machen.
Raum für moderne Kunst
Ulrike Kremeiner,
die Direktorin des Brandenburgischen Landesmuseums für Moderne Kunst, über den
Eingang des alten Kinos.